Ältere Menschen brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass sie an einem Herzstillstand beim Sport sterben. Dies ist einer neuen Studie zufolge nur sehr selten der Fall. Wer keinen Sport treibt, ist dagegen deutlich schlechter dran, schreiben Forschende in der Fachzeitschrift „JACC Clinical Electrophysiology“.
Körperlich aktive Menschen ab 65 Jahren haben kein höheres Risiko für einen plötzlichen Herzstillstand beim Sport. Die weitaus meisten Vorfälle dieser Art passieren in dieser Altersgruppe unabhängig von sportlichen Aktivitäten: In einer Analyse von 1,9 Millionen Einwohnern ab 65 Jahren in Oregon und Kalifornien kam es zu 4078 Herzstillständen, davon nur 77 beim oder kurz nach dem Sport. Dies betraf vorwiegend Männer und die Sportarten Radfahren, Gymnastik und Laufen.
Die Überlebenschancen nach einem Herzstillstand beim Sport scheinen besser zu sein als unter anderen Umständen: Nach einem sportbedingten Herzstillstand waren die Überlebensraten bis zur Klinikentlassung mit 44 Prozent viermal so hoch wie bei anderen Herzstillständen mit 11 Prozent. Das mag daran liegen, dass sportlich aktive Menschen insgesamt einen gesünderen Lebensstil und weniger Begleiterkrankungen haben. Ein Herzstillstand beim Sport passiert aber auch häufiger in der Öffentlichkeit, so dass Anwesende schnell Hilfe rufen und wiederbeleben können (71 im Vergleich zu 42 Prozent). Zusätzlich hatten die Sportler häufiger eine Art von Herzstillstand, die sich mit einem Defibrillator behandeln lässt (82 im Vergleich zu 29 Prozent).
Die Forschungsgruppe kommt entsprechend in der Studie zu dem Schluss, dass die allgemeinen Vorteile von Sport das niedrigere Risiko für einen Herzstillstand aufwiegen.
Quelle: DOI 10.1016/j.jacep.2022.10.033